Google Play bremst Akku-Fresser: strenge Energie-Regeln ab 2026

Danny Weber

20:09 11-11-2025

© E. Vartanyan

Ab 1. März 2026 ahndet Google Play Apps mit übermäßigen Wake Locks und Hintergrundaktivität: Warnhinweise, weniger Sichtbarkeit, 2h-Limit, Wearables-Regeln.

Google führt eine neue Richtlinie für Google Play ein, die darauf abzielt, Apps aufzuspüren, die Smartphone-Akkus übermäßig strapazieren. Laut Android Authority soll sie ab 1. März 2026 gelten. Geplant ist ein härteres Vorgehen gegen Entwickler, deren Apps Geräte ohne triftigen Grund wachhalten und so den Tiefschlafmodus verhindern.

Setzt eine App häufig auf Wake Lock und lässt das Telefon im Hintergrund nicht zur Ruhe kommen, drohen Konsequenzen. Google wird solche Titel nicht mehr empfehlen und in ihren Store-Einträgen einen gut sichtbaren Hinweis auf erhöhte Hintergrundaktivität und höheren Energiebedarf platzieren. Die Stoßrichtung ist eindeutig: Stromfresser verlieren an Sichtbarkeit.

Die Vorgaben knüpfen an bestehende technische Qualitätsmetriken an, die bereits Hänger und Abstürze erfassen. Energieeffizienz wird nun zu einer weiteren zentralen Messlatte. Gemeinsam mit Samsung hat Google eine konkrete Kennzahl entwickelt, um Missbrauch von Batterieressourcen zu bewerten: Problematisch gilt jede App, die ein Gerät aufsummiert länger als zwei Stunden pro Tag ohne wirklichen Bedarf wach hält.

Für Wearables gelten andere Grenzwerte: Als zu stromhungrig wird eine App eingestuft, wenn sie in einer Stunde aktiver Nutzung mehr als 4,44 Prozent der Akkuladung verbraucht. Überschreiten Titel diese Limits, können sie auf Google Play einen Warnhinweis erhalten – oder sogar nicht verfügbar sein. Das dürfte Entwickler spürbar unter Zugzwang setzen, aggressives Hintergrundverhalten zu zügeln.

Google erklärte, seit dem Start der Beta-Tests des Algorithmus im April umfangreiches Feedback von Entwicklern gesammelt und damit die Genauigkeit der Bewertungen zum Energieverbrauch verbessert zu haben.