Danny Weber
23:42 14-11-2025
© Valve
Valve dämpft Erwartungen: Ein neues Steam Deck kommt erst mit echtem Next‑Gen‑Leistungssprung bei gleicher Akkulaufzeit. RDNA2 bleibt, RDNA5 gilt als Option.
Valve macht deutlich: Ein aufgefrischtes Steam Deck ist so bald nicht zu erwarten. Das Unternehmen will keine neue Generation nur für einen kleinen Leistungsschub losschicken. In einem aktuellen Gespräch mit IGN erklärte Deck-Plattformchef Pierre-Lu Griffe, ein Plus von 20 bis 50 Prozent reiche nicht aus, um das Gerät als echten Nachfolger zu bezeichnen. Gefordert ist ein Sprung, der sich wie eine neue Version anfühlt – bei gleichbleibender Akkulaufzeit. Die Messlatte liegt bewusst hoch.
Griffe betonte, das Team orientiere sich an spürbaren technologischen Veränderungen, nicht an kosmetischen Korrekturen. Der Markt biete derzeit keine mobilen SoCs, die das Leistungsniveau liefern, das Valve für ein Steam Deck 2 erwartet. Deshalb greift man nicht hastig zu aktuellen Chips wie dem AMD Ryzen Z2: Der Zugewinn wäre gering, und die heute im Deck eingesetzten RDNA2-Grafikeinheiten behaupten sich dank fortlaufender Optimierungen weiterhin. Das wirkt nüchtern und pragmatisch – blanken Spezifikationszahlen hinterherzulaufen ergibt hier wenig Sinn.
AMD wiederum setzt weniger auf rohe Taktraten und Bildraten, sondern stärker auf Energieeffizienz und moderne Hochskalierungsverfahren. Zwar unterstützt RDNA2 Raytracing, doch passt die Architektur schlecht zu neueren, KI-gestützten Methoden und Features wie FSR 4 – was AMDs Zurückhaltung bei kurzfristigen Zwischenlösungen nachvollziehbar macht. Analysten gehen davon aus, dass der nächste Deck-Schritt auf eine RDNA5-Architektur setzen könnte; ein solcher Wechsel braucht naturgemäß Zeit.
Offenkundig versucht Valve auch nicht, den Veröffentlichungsrhythmus von Nintendo oder Sony zu imitieren. Die Switch konnte sich jahrelang dank kluger Optimierung behaupten statt mit brachialer Rechenleistung, und das Steam Deck fährt eine ähnliche Linie: Die Verkäufe haben bereits die Marke von 10 Millionen überschritten, was dem Unternehmen Luft für einen sorgfältigen Kurs gibt. Der nächste Steam-Deck-Auftritt soll erst kommen, wenn die Performance dem Anspruch von „Next Gen“ tatsächlich gerecht wird – nicht bloß mit einem Aufschlag um ein paar Dutzend Prozent. Diese Erwartung zieht eine klare Grenze.