Samsung AppCloud auf Galaxy A/M/F: Kritik, Fakten, Optionen

Danny Weber

07:25 18-11-2025

© A. Krivonosov

Vorinstallierte AppCloud auf Samsungs Galaxy A/M/F sorgt für Spyware-Vorwürfe. Wir erklären ironSource, ADB-Entfernung und dass es bisher keine Belege gibt.

Rund um mehrere günstigere Samsung-Smartphones flammt die Debatte erneut auf – wegen des vorinstallierten Dienstes AppCloud. Die System-App empfiehlt während der Ersteinrichtung und nach Geräte-Updates Drittanbieter-Software auf Modellen der Galaxy-A-, -M- und -F-Reihen. Schon früher gab es Gegenwind: Viele empfinden AppCloud als aufdringlich, zumal es sich nicht auf normalem Weg entfernen lässt. Aus Nutzersicht dient der Dienst dazu, Samsungs Budget-Geräte zu monetarisieren.

Neuen Schub bekam die Geschichte, nachdem Beiträge in sozialen Netzwerken AppCloud als potenzielle Spyware einstuften. Auslöser war der Hinweis, dass die App von ironSource aus Israel entwickelt wird, inzwischen im Besitz von Unity. Dadurch wurde das Thema erneut viral, obwohl ähnliche Auseinandersetzungen seit etwa zwei Jahren schwelen.

Der jüngste Ausschlag geht auf einen Beitrag des Accounts International Cyber Digest auf X zurück, der Millionen Aufrufe verzeichnete. Darin wurde AppCloud als nicht löschbare israelische Spyware beschrieben; verwiesen wurde auf einen offenen Brief der libanesischen Rechteorganisation SMEX. In ihrer Analyse erklärte SMEX, der ironSource-Dienst könne Nutzerdaten sammeln, und argumentierte, seine Präsenz auf Samsung-Handys berge in Westasien und Nordafrika rechtliche und ethische Risiken, wo Firmen aus Israel häufig nicht direkt operieren dürfen.

Zusätzlichen Ärger verursacht, dass sich AppCloud nur per ADB-Befehlen entfernen lässt – eine Option, die die meisten Nutzer nie anfassen. Auch ironSource stand früher in der Kritik: Der frühere Dienst installCore, genutzt in Installern für Windows und macOS, wurde von einigen Antivirenprogrammen wegen des Bündelns zusätzlicher Apps als potenziell unerwünscht markiert.

Stand heute gibt es keine Belege dafür, dass AppCloud zur Überwachung dient oder heimlich Schadsoftware installiert. Der Konflikt dreht sich eher darum, wie offensiv sich der Dienst anfühlt und dass es keinen normalen Abschaltknopf gibt. Angesichts wachsender Frustration liegt die Erwartung nahe, dass Samsung zumindest eine Deaktivierung oder vollständige Entfernung ermöglicht – bestätigt ist das nicht. Samsung wurde um Stellungnahme gebeten und hat bislang nicht reagiert.