MediaTek vs. Qualcomm: Zwei-Flaggschiff-Strategie in der 2-nm-Ära (Dimensity 9600, Snapdragon 8 Elite Gen 6)

Danny Weber

10:41 11-12-2025

© D. Novikov

Gerüchte zur 2-nm-Ära: MediaTek (Dimensity 9600) und Qualcomm (Snapdragon 8 Elite Gen 6) planen zwei Flaggschiff-SoCs, getrieben von TSMC-Kosten. Mehr dazu.

MediaTek könnte seine Gewohnheit, nur eine Flaggschiff-Plattform pro Jahr zu bringen, überdenken und auf ein Line-up mit zwei Top-Chips umstellen – ein Kurs, der Gerüchten zufolge auch bei Qualcomm auf dem Tisch liegt. Den Gesprächen nach geht es dabei weniger um Marketing als um die Ökonomie des 2-nm-Verfahrens. In Weibo-Diskussionen hieß es vom Insider Repeater 002, MediaTek habe noch keine finale Entscheidung getroffen; zugleich könnten steigende 2-nm-Waferpreise bei TSMC eine schlankere Flaggschiff-Variante fast unvermeidlich machen.

Aktuell deuten Leaks für 2026 überwiegend auf ein einziges Haupt-Flaggschiff von MediaTek – den Dimensity 9600 – und das Unternehmen meldete die erfolgreiche Erstellung eines Musters für seine erste 2-nm-Lösung. Sollte die Fertigung jedoch deutlich teurer werden, liegt ein Zwei-Stufen-Ansatz auf der Hand: eine Pro-Option für die teuersten Geräte und daneben eine etwas zugänglichere Variante mit denselben Kerneigenschaften, aber niedrigeren Taktraten und möglicherweise zurückhaltenderer Grafik. So bleibt das Flaggschiff-Siegel erhalten, ohne dass jedes 2-nm-Smartphone in Preisregionen rutscht, die die breite Käuferschaft abschrecken.

Vor diesem Hintergrund heißt es, Qualcomm bereite für die nächste Generation eine Zwei-Chip-Strategie vor: eine Aufteilung in Snapdragon 8 Elite Gen 6 und Snapdragon 8 Elite Gen 6 Pro. Das höher positionierte Modell könnte eine stärkere GPU sowie Unterstützung für neue Speicher- und Speichertechnikstandards wie LPDDR6 und UFS 5.0 mitbringen. Sollten Wettbewerber diese Segmentierung tatsächlich übernehmen, steht MediaTek vor der kniffligen Wahl, an einem einzelnen, teuren Flaggschiff festzuhalten oder der Oberklasse mit einer zweiten Stufe etwas mehr Luft zu verschaffen.

Zusätzlichen Druck bringt die Kapazitätsverteilung bei TSMC. Berichten zufolge soll Apple sich einen beträchtlichen Teil der 2-nm-Produktion für die kommenden A20- und A20-Pro-Chips gesichert haben. In einem solchen Szenario könnten MediaTek und Qualcomm in Richtung einer verbesserten, aber womöglich noch kostspieligeren Ausbaustufe des 2-nm-Nodes gedrängt werden – was die Kosten jedes Spitzen-SoC zwangsläufig anhebt und aus einem zweiten, günstigeren Flaggschiff weniger eine nette Option als vielmehr ein pragmatisches Mittel macht, um Smartphone-Partner an Bord zu halten.

Vorerst bleibt all das Gerücht; Leaks nennen auch keinen Namen für einen möglichen kleineren Begleiter des Dimensity 9600. Die Richtung wirkt dennoch plausibel: Je teurer die Fertigung wird, desto eher staffeln Marken die Flaggschiffklasse, um das Premiumsegment zu schützen, ohne die Preise in die Stratosphäre zu treiben.