7.000 von 8.808 Rechenzentren liegen außerhalb der ASHRAE-Temperaturspanne

Danny Weber

11:33 18-12-2025

© RusPhotoBank

Neue Analyse: Fast 7.000 von 8.808 Rechenzentren arbeiten in Klimazonen außerhalb der ASHRAE-Empfehlungen. Risiken, Kühlkosten und Energieverbrauch 2024.

Eine neue Auswertung zeigt: Fast 7.000 der weltweit 8.808 aktiven Rechenzentren liegen in Klimazonen, die nicht den empfohlenen Betriebsbedingungen entsprechen. Rest of World hat ihre Standorte mit mehrjährigen Klimadaten und den Leitlinien der ASHRAE abgeglichen, die für einen effizienten Betrieb eine Zulufttemperatur an den Servern zwischen 18 und 27 Grad Celsius empfiehlt.

Demnach liegt die große Mehrheit der Anlagen außerhalb dieser Spanne. Die meisten stehen in kälteren Regionen: Überhitzung ist dort weniger akut, dafür nehmen Risiken durch Luftfeuchte und Kondensation zu. Rund 600 Standorte – weniger als zehn Prozent – befinden sich in Gebieten mit Durchschnittstemperaturen über 27 Grad Celsius; dort wird Kühlen zur dauernden, teuren Aufgabe. In 21 Ländern liegt jedes aktive Rechenzentrum in Zonen, die ASHRAE als zu heiß einstuft.

Branchenkenner sagen, bei der Standortwahl träten Klimafragen zunehmend hinter wirtschaftliche, politische und infrastrukturelle Zwänge zurück. Vorgaben zur Datenlokalisierung, der Ausbau von Cloud-Diensten und generativer KI, der Zugang zu Strom und Wasser, Grundstückspreise und Steuervorteile drängen Unternehmen dazu, auch an alles andere als idealen Orten zu bauen. Unterm Strich werden Standorte öfter von Regeln und Renditen bestimmt als vom Thermometer.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur verbrauchten Rechenzentren 2024 rund 415 Terawattstunden Strom – etwa 1,5 Prozent der weltweiten Nachfrage –, und dieser Wert könnte sich bis 2030 mehr als verdoppeln. Vor dem Hintergrund einer sich aufheizenden Erde warnen Analysten, dass bis 2040 extreme Hitze zwei Drittel der größten Rechenzentren ernsthaft beeinträchtigen könnte; besonders exponiert seien der Asien-Pazifik-Raum und der Nahe Osten. Alles deutet auf eine Branche hin, die auf Wachstum ausgerichtet ist und zugleich mit einem immer weniger nachsichtigen Klima zurechtkommen muss.