Samsung bremst DDR4-Ausstieg: Fixpreise und Langzeitverträge für Serverkunden

Danny Weber

16:12 25-12-2025

© A. Krivonosov

Samsung korrigiert den Rückzug aus DDR4: Im Zuge des KI-getriebenen DRAM-Booms gibt es Langzeitverträge mit Fixpreisen für Server – Retail-Preise bleiben hoch.

Die Belastung der globalen DRAM-Lieferkette dürfte so bald nicht nachlassen. Speicherhersteller schwenken auf das boomende KI-Geschäft um, wo die Margen die der Consumer-Hardware deutlich übertreffen. Entsprechend rücken Unternehmen wie Samsung den Alltagsnutzern von PCs und Notebooks sichtbar weniger Aufmerksamkeit ein.

Lange galt DDR4 als preisbewusste Option, während die Preise für neuere Speicherarten kletterten. Hersteller hatten wenig Eile, die DDR4-Kosten stark anzuheben – das machte die Plattform attraktiv. Besonders Besitzer von AMDs AM4-Systemen hielten daran fest, rüsteten auf oder bauten trotz des Alters der Plattform neue Rechner.

Nun korrigiert Samsung Electronics laut DigiTimes seine Ausstiegsstrategie bei DDR4. Der Rückzug soll im vierten Quartal 2025 verlangsamt werden; im ersten Quartal 2026 will das Unternehmen mit ausgewählten Kunden Langzeitverträge schließen. Diese sichern die Belieferung zu nicht verhandelbaren, nicht stornierbaren Bedingungen ab – die Preise bleiben unabhängig von künftigen Marktschwankungen fixiert.

Das bedeutet keinen Neustart für den Massenmarkt. Der Großteil der Produktion fließt in Server und Unternehmenskunden. Der von rasantem KI-Wachstum getriebene DRAM‑Superzyklus sorgt branchenweit für Verzögerungen – vom Standardspeicher bis hin zu leistungsstarkem HBM. In diesem Umfeld lenken Samsung, SK hynix und Micron ihre Ressourcen dorthin, wo die Renditen am höchsten sind.

Unterm Strich kehrt DDR4 gewissermaßen zurück – jedoch vor allem als Übergangslösung für Rechenzentren und Serverinfrastruktur, nicht als erste Wahl für Gamer und Heim-PCs. Die Hersteller scheinen die Knappheit auszukosten und den endgültigen Abschied vom älteren Standard aufzuschieben, ohne ihre Prioritäten in Richtung Alltagsnutzer zu verschieben. Wer auf einen Preisrutsch im Retail hofft, sollte die Erwartungen daher eher niedrig halten.