Samsung entwickelt eigene GPU für Exynos 2800 – weniger Abhängigkeit, mehr Kontrolle

Danny Weber

00:39 26-12-2025

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Samsung plant ab 2027 den Umstieg auf eine eigene GPU im Exynos 2800. Weniger Abhängigkeit von AMD, mehr Kontrolle für Smartphones, später Robotik und Auto.

Samsung bereitet einen bemerkenswerten Schritt hin zu technologischer Unabhängigkeit bei mobiler Chiptechnik vor. Wie The Korea Economic Daily berichtet, treibt das Unternehmen die Entwicklung eines eigenen Grafikprozessors voran und plant, bereits ab 2027 GPUs von Drittanbietern auslaufen zu lassen. Den Anfang soll der Exynos 2800 machen, der erstmals vollständig hausgemachte Grafik integrieren dürfte – ein deutliches Signal, dass Samsung mehr vom Exynos‑Stapel in die eigene Hand nehmen will.

Heute stützen sich Samsungs Mittel- und Oberklasse-Prozessoren auf Xclipse-Grafik, die auf AMDs RDNA-Architektur basiert. Ein Umstieg auf eigene GPU‑IP würde die Abhängigkeit von Partnern verringern und dem Konzern mehr Spielraum geben, Funktionen, Leistung und die Optimierung auf Geräteebene nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die Richtung ist klar: Mit engerer Kontrolle über die Grafik lässt sich das Silizium gezielter auf Samsungs Hardware-Prioritäten zuschneiden.

Samsung versteht das GPU‑Vorhaben als langfristige Strategie. Der Plan startet bei Smartphones und soll anschließend auf Smart Glasses, Robotik, Automotive-Systeme und andere spezialisierte Produkte ausgeweitet werden. Im Zeitverlauf will das Unternehmen die Grafikarbeit auch in KI‑Beschleuniger und dedizierte ASIC‑Chips einfließen lassen. Hält dieser Fahrplan, wäre das eine der bedeutendsten Weichenstellungen im Exynos‑Ökosystem der vergangenen Jahre – methodisch angelegt, erst im Smartphone, dann breiter, sobald sich die Technik bewährt.