Samsung könnte BOE-OLED-Displays in Galaxy-S-Flaggschiffen nutzen

Danny Weber

19:40 26-12-2025

© A. Krivonosov

Bericht: Samsung erwägt BOE-OLED-Displays in Galaxy-S-Flaggschiffen, um Kosten zu senken. Gespräche nach Patentfrieden – Signal für die Lieferkette

Samsung könnte einen unerwarteten Schritt vorbereiten: In den Flaggschiff-Smartphones der Galaxy-S-Reihe OLED-Displays des chinesischen Herstellers BOE einzusetzen. Nach Angaben von Informanten prüft das Unternehmen den Einkauf entsprechender Panels, eine endgültige Entscheidung stehe jedoch noch aus.

Einem Bericht zufolge haben Samsung Display und BOE jüngst Gespräche geführt, die erst möglich wurden, nachdem ein jahrelanger Patentstreit beigelegt worden war. Zuvor war festgestellt worden, dass BOE Patente von Samsung verletzt hatte; mit der Einigung war der Weg frei, erstmals über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen – eine Konstellation, die vor wenigen Jahren noch kaum vorstellbar gewesen wäre.

Die Logik hinter dem möglichen Kurswechsel ist simpel: Kosten senken. In den Galaxy-Flaggschiffen kamen traditionell hauseigene Displays von Samsung zum Einsatz, weithin als Spitze des Marktes anerkannt. Doch die steigenden Herstellungskosten – unter anderem wegen teurerer Speicherbausteine im Zuge des Ausbaus von KI-Infrastruktur – setzen das Unternehmen unter Sparzwang.

Apple setzt beim iPhone bereits auf OLED-Panels von BOE, nicht zuletzt, weil deren Preise unter denen von Samsung Display und LG Display liegen. In den vergangenen Jahren hat Apple den BOE-Anteil in der Lieferkette schrittweise erhöht, um die Abhängigkeit von koreanischen Zulieferern zu verringern. Für Samsung könnte ein ähnlicher Schritt dem Image zwar wehtun, auf der Kostenrechnung aber plausibel wirken.

Kommt die Annäherung zustande, wäre das ein deutliches Signal an die gesamte Smartphone-Branche. Schon jetzt setzt Samsung verstärkt auf eigene Exynos-Chips, um Ausgaben zu zügeln; bei Displays scheint das Unternehmen bereit, ein Stück vertikale Integration gegen aggressivere Preise einzutauschen. Offen bleibt, ob eine Partnerschaft mit BOE Bestand hätte.