Danny Weber
12:15 27-12-2025
© Сгенерировано нейросетью
Warum KI-Rechenzentren im Orbit unrealistisch sind: hoher Energiebedarf, fehlende Kühlung, Strahlung, begrenzte Datenanbindung und teure Wartung im Betrieb.
Die Vorstellung, KI-Rechenzentren ins All zu verlagern, wirkt bestechend: keine Flächenkonflikte, stetige Sonnenenergie und ein geringerer Fußabdruck auf der Erde – das verheißt eine saubere, skalierbare Zukunft. Bei näherem Hinsehen bleibt das jedoch ein fernes Ziel, wie BODA.SU nüchtern festhält.
Das zentrale Hindernis ist die Energie – sowohl in schierer Menge als auch in verlässlicher Stabilität. Moderne KI-Systeme verschlingen enorme, unterbrechungsfreie Strommengen. Schon am Boden geraten Stromnetze unter Druck, was Unternehmen Richtung Gaskraftwerke drängt. In der Umlaufbahn gäbe es zwar reichlich Sonnenlicht, doch der dafür nötige Solarausbau wäre gigantisch; Start und Entfaltung solcher Anlagen sind derzeit zu komplex und zu teuer.
Noch heikler ist die Wärmeabfuhr. Server geben gewaltige Hitze ab, und im Vakuum fallen gängige Kühlmethoden aus. Bleibt nur die Strahlungskühlung – sie verlangt ausgedehnte, widerstandsfähige Radiatoren, die extremen Bedingungen standhalten. Tragfähige, erprobte Lösungen, um Rechenkomplexe dieser Größenordnung im Orbit zu kühlen, gibt es bislang schlicht nicht.
Dazu kommen Strahlung und Datenanbindung. Der Weltraum ist für konventionelle Elektronik ein harsches Umfeld; wirksame Abschirmung macht Systeme schwerer und teurer. Gleichzeitig müssten KI-Rechenzentren riesige Datenmengen zur Erde senden und wieder empfangen – aktuelle Satellitenverbindungen sind für derart hohe Durchsätze nicht ausgelegt. Jede Wartung würde zur eigenen Mission und damit zum kostspieligen Risiko – ein fragiles Betriebsmodell.
Es laufen zwar erste Erprobungen, doch sie beschränken sich auf kleine, satellitengestützte Rechenknoten oder Konzepte für Backup-Speicher. Vollwertige Datenzentren im Orbit sind in weiter Ferne. Auf absehbare Zeit bleibt KI an die Erde gebunden – und die Branche muss ihre Energie- und Umweltfragen hier lösen, nicht jenseits des Planetenrands.