Danny Weber
00:32 28-12-2025
© A. Krivonosov
AMD Ryzen 5 5800X und 5800XT feiern auf AM4 ein Comeback: Teurer DDR5-Speicher lenkt Käufer zu günstigen DDR4-Upgrades – sie dominieren Amazons CPU-Bestseller.
AMD-Prozessoren für die AM4-Plattform haben sich überraschend wieder an die Spitze der Amazon-Verkaufslisten in den USA und im Vereinigten Königreich gearbeitet. Der ältere Ryzen 5 5800X und der aufgefrischte 5800XT, beide auf der Zen-3-Architektur basierend und seit einigen Jahren auf dem Markt, sichern sich prominente Plätze – trotz aktueller Zen‑4- und Zen‑5-Modelle.
Im Vereinigten Königreich führt der Ryzen 5 5800X die Amazon-Bestsellerliste für CPUs an, in den USA hat es der Ryzen 5 5800XT unter die Top Fünf geschafft und liegt auf Rang vier. Für eine Plattform, die sich ihrem ersten Jahrzehnt nähert, ist das eine ungewöhnliche Wendung – die Erklärung steckt im derzeitigen Zustand des Speichermarkts.
Ein deutlicher Preissprung bei DDR5 treibt Käufer zu günstigeren Aufrüstpfaden. Mitunter kosten 64‑GB‑DDR5‑Kits mehr als eine PlayStation 5, und Analysten rechnen frühestens 2026 mit einer spürbaren Entspannung. Vor diesem Hintergrund bleibt DDR4 deutlich preiswerter – ältere Plattformen gewinnen dadurch wieder an Reiz.
Die Nachfrage nach CPUs, die mit DDR4 zusammenspielen, ist so stark gestiegen, dass der Ryzen 7 5800X3D, AMDs erster Chip mit 3D V‑Cache, auf dem Zweitmarkt teurer gehandelt wird als der neue Ryzen 7 9800X3D. Der 5800X3D wird allerdings schon lange nicht mehr produziert, daher greifen Käufer zum Ryzen 5 5800X und 5800XT, die im Handel weiterhin breit verfügbar sind.
Auch die niedrigeren Preise helfen. Im Vereinigten Königreich kostet der Ryzen 5 5800X rund 184 Pfund, in den USA ist der Ryzen 5 5800XT für 199 US‑Dollar zu finden – in etwa auf Augenhöhe mit neueren Prozessoren, die jedoch teuren DDR5 verlangen. Dieses Zusammenspiel aus CPU‑Preis und erschwinglichem Arbeitsspeicher macht AMDs vorherige Generation überraschend relevant für Mainstream‑Konfigurationen. Am Ende zählt weniger das Datenblatt als die Gesamtkosten der Plattform – oft der ausschlaggebende Punkt an der Kasse.