Danny Weber
12:01 26-09-2025
© A. Krivonosov
YouTuber Nik Zetta baut ein Exoskelett mit Nvidia Jetson und YOLO, das Maus und Klick steuert, Latenz auf 17 ms senkt und ihm Platz 2 bei Aimlabs beschert.
Blogger und Tüftler Nik Zetta, bekannt für den Kanal Basically Homeless, hat ein ungewöhnliches Gerät gebaut—ein Exoskelett, das das Zielen in Videospielen schärfen soll. Sein Ziel war zu prüfen, ob ein robotisches System Präzision und Reaktionsvermögen auf ein Niveau heben kann, das jenseits menschlicher Möglichkeiten liegt.
Das Exoskelett besteht aus drei Kernmodulen: einer motorisierten Handgelenkseinheit, die die Maus steuert, einem Solenoid-Mechanismus, der das Klicken übernimmt, und einem Computer-Vision-System, das Ziele auf dem Bildschirm erkennt. Zur Datenverarbeitung nutzte Zetta ein Nvidia-Jetson-Board sowie ein YOLO-Modell, das er selbst trainierte.
Nach mehreren Rückschlägen mit Verkabelung, Encodern und Verzögerungen brachte der Entwickler die Reaktionszeit auf 17 Millisekunden herunter. Damit konnte das System praktisch augenblicklich auf Ziele reagieren—und am Ende verhalf es Zetta zu Platz zwei in der globalen Rangliste von Aimlabs.
Zetta schildert das Projekt als teils Scherz, teils ernsthafte Robotik-Erkundung. Er hält zudem fest, es handle sich nicht um Betrug, sondern um ein Exoskelett, das als fairer Stellvertreter für das menschliche Auge gedacht sei. Als Machbarkeitsnachweis wirkt das Ergebnis überzeugend und wirft leise die Frage auf, wo menschliches Können endet und unterstützende Technik beginnt—eine Grenze, die hier spürbar unschärfer wird.