Gerüchte um AMD-Intel-Deal: Lisa Su prüft Dual-Foundry-Optionen

Danny Weber

13:23 08-10-2025

© RusPhotoBank

AMD-Chefin Lisa Su kommentiert Spekulationen über eine Kooperation mit Intel. TSMC-Bindung, US-Fertigung und mögliche Dual-Foundry-Strategie im Fokus.

AMD-Chefin Lisa Su hat Gerüchte über eine mögliche Zusammenarbeit mit Intel aufgegriffen – und sie nicht ausdrücklich vom Tisch gewischt. In einem Gespräch mit Bloomberg betonte sie, AMD habe viel Energie in den Aufbau einer belastbaren Lieferkette gesteckt und arbeite eng mit TSMC zusammen; zugleich habe die Fertigung in den USA für das Unternehmen hohen Stellenwert.

Sie führte aus, dass AMD entlang der gesamten Lieferkette mit TSMC verzahnt sei und dass ein Ausbau der Produktion in den Vereinigten Staaten wichtig sei – besonders mit Blick auf das breitere Ökosystem rund um Künstliche Intelligenz. Ihre Wortwahl klang weniger nach Absage als nach einer nüchternen Einordnung der heutigen Fertigungslandschaft.

Die Gerüchte kamen auf, nachdem Semafor berichtete, AMD erwäge eine Beteiligung an Intel; die Gespräche befänden sich demnach noch in einem frühen Stadium. Konkretes ist weiterhin unklar, doch die Debatte steht vor dem Hintergrund jüngster Investitionen in Intel durch Nvidia, SoftBank sowie mit der Administration von Donald Trump verbundene Akteure.

Analysten verweisen darauf, dass AMD und Intel traditionell im Prozessor- und Rechenzentrumssegment konkurrieren und sich auf unterschiedliche Fertigungsnetzwerke stützen – AMD setzt weitgehend auf TSMC. Gleichwohl könnte eine Beteiligung an Intel-Projekten darauf hindeuten, dass AMD Intels 18A-Verfahren im Blick hat und eine "Dual-Foundry"-Strategie auslotet.

Vorerst bleibt alles Spekulation. Dennoch lässt Sus vorsichtige Formulierung Interpretationsraum und lenkt den Blick darauf, wie die beiden Schwergewichte der Halbleiterbranche künftig miteinander umgehen könnten – was nahelegt, dass es für beide Seiten sinnvoll sein könnte, Optionen offen zu halten.