Project Amethyst: Neural Arrays, Radiance Cores und KI-Rendering für die PlayStation 6

Danny Weber

13:01 10-10-2025

© E. Vartanyan

Sony und AMD skizzieren mit Project Amethyst die PlayStation 6: KI-Rendering, Radiance Cores für Raytracing, Neural Arrays und Universal Compression.

Sony und AMD haben erste Details zu Technologien preisgegeben, die für die nächste PlayStation vorgesehen sind. In einem gemeinsamen Video skizzierten AMD-Senior-Vizepräsident Jack Huyn und der Chefarchitekt der PS5, Mark Cerny, die Entwicklungen unter dem Projektnamen Project Amethyst, der augenscheinlich auf eine künftige PlayStation 6 zielt. Im Mittelpunkt stehen aufgewertetes Rendering mit KI-Unterstützung und weiterentwickeltes Raytracing.

Ein zentrales Bauteil sind die Neural Arrays: ein neues System, das alle Compute Units der GPU zu einem Netzwerk zusammenschaltet, sodass große Bildbereiche in einem Zug verarbeitet werden können. Der Ansatz soll KI-Algorithmen beschleunigen und die Darstellung effizienter machen. Das erinnert an AMDs Infinity Fabric, ist jedoch speziell darauf ausgelegt, KI-getriebene Grafik zu beflügeln.

Ebenfalls neu sind die Radiance Cores – spezialisierte Einheiten für Raytracing, die Teile der Rendering-Last von den Shader-Kernen übernehmen. Dadurch rückt vollwertiges Path Tracing in Echtzeit in greifbare Nähe, bislang eine Domäne hochklassiger PC-Grafikkarten. Abgerundet wird das Paket durch Universal Compression, ein Verfahren, das beliebige Datentypen komprimieren und so die Speicherleistung verbessern kann.

In Summe zielen die Neuerungen darauf ab, die nächste PlayStation bei Bildqualität und Tempo auf das Niveau moderner PCs zu heben. Über die Konsole hinaus plant AMD, Technologien wie Radiance Cores und Neural Arrays auch in zukünftigen Grafikkarten einzusetzen. Cerny erklärte, die Ankündigung der „zukünftigen Konsole“ liege noch einige Jahre entfernt; dennoch setzt Project Amethyst bereits ein deutliches Signal: Die PlayStation 6 wird als spürbarer Schritt nach vorn für raytracing-lastige und KI-unterstützte Spiele positioniert. Das klingt nach einem ehrgeizigen Kurs, der Entwicklerinnen und Entwicklern mehr Spielraum geben dürfte.