Danny Weber
14:11 19-10-2025
© A. Krivonosov
Fünf Kamera-Flaggschiffe im Herbst 2025 im Praxistest: Galaxy S25 Ultra, iPhone 17 Pro Max, Xiaomi 15 Ultra. Stärken, Schwächen und klare Kaufempfehlungen.
Der Herbst 2025 hat sich zu einer seltenen Phase entwickelt, in der fast jede große Marke ein Kamera-Flaggschiff der Schwergewichtsklasse präsentiert hat. Die Ansätze könnten vielfältiger kaum sein: von rechenbasierter Bildverarbeitung und ultrastabilem Video bis hin zu übergroßen Sensoren und ungewöhnlicher Teleoptik. Pepelats News stellt fünf Smartphones vor, die bereits erhältlich sind und mit ihren Kameras wirklich überzeugen. Wir ordnen Stärken, die unvermeidlichen Kompromisse und für wen sich welches Modell am besten eignet.
Wer einen verlässlichen Allrounder sucht, der fast jede Szene souverän meistert, liegt mit dem S25 Ultra auf der sicheren Seite. Sein Verbund aus Kameras mit Langbrennweiten-Modulen zählt weiterhin zu den vielseitigsten am Markt, und überarbeitete Algorithmen heben Fotos wie Videos spürbar an. In unabhängigen Tests holt das Telefon einen hohen Gesamtscore; besonders Zoom und Video stechen heraus – das spiegelt auch die aktualisierte DXOMARK-Bewertung wider. Porträts mit langem Tele und nächtliche Stadtszenen sind klar sein Heimspiel. Die Schwäche ist erwartbar: Die Verarbeitung glättet feine Mikrostrukturen mitunter zu stark, und in warmen, lampenbeleuchteten Innenräumen kann der Weißabgleich ins Kühle abdriften. Unterm Strich wirkt das Paket ausgewogen – gerade auf Reisen zahlt sich das aus.
Vorteile: optischer Zoom und ruhiges Video; breites Einsatzspektrum im Alltag.
Nachteile: feine Details werden teils zu stark geglättet; Farben wirken ab Werk weniger cineastisch.
Apple setzt erneut auf präzise Farben und unkomplizierte Bedienung: rausnehmen, aufnehmen, verlässliche Ergebnisse ohne viel Feintuning. Das iPhone 17 Pro Max bringt eine überarbeitete Selfie-Kamera und Video-Architektur, meistert 4K-Aufnahmen souverän und gilt vielen weiterhin als Referenz bei Audio und Autofokus beim Gehen. Berichte heben hervor, dass die Kamera in schwierigen Situationen verlässlicher geworden ist und die Frontkamera Hauttöne gefälliger wiedergibt. Die Kehrseite ist die optische Vielfalt: Ein langes Tele fehlt, wer den 100–200-mm-Look mag, greift zu Crop oder Digitalzoom. Der Ansatz ist konservativ, dafür konstant – und genau das macht im Alltag oft den Unterschied.
Vorteile: natürlich wirkende Farben, Video auf Referenzniveau, starke Selfie-Kamera.
Nachteile: kürzere optische Reichweite als zentrale Rivalen; zurückhaltender Spielraum für manuelle Eingriffe.
Xiaomi setzt stark auf Nachtfotografie und markanten Bildcharakter. In China bekam das 15 Ultra sogar den Beinamen 'Nachtgott': Ein großer Hauptsensor, Leica-Optik und eine selbstbewusste Mehrbild-Verarbeitung ziehen Details aus Leuchtreklamen wie aus tiefen Schatten, ohne alles in künstliches Tageslicht zu tauchen. Das Unternehmen verweist zudem auf die erste offizielle Preissenkung seit dem Start – ein indirektes Zeichen dafür, dass die Spitzen-Nachfrage abgeebbt ist und sich das Modell im Markt eingependelt hat. Stellenweise treiben die Algorithmen Kontrast und lokale Schärfung zu weit. Wenn jedoch alles zusammenpasst, wirken die Ergebnisse spürbar filmisch – genau da, wo andere schwächeln.
Vorteile: herausragende Nachtaufnahmen, markante Leica-ähnliche Anmutung, flexibles Multi-Linsen-Setup.
Nachteile: uneinheitliche Verarbeitung bei heiklen Texturen; Farbton kann je nach Szene wechseln.
vivo macht weniger Lärm als Samsung oder Apple, doch die Kameras sind seit Jahren Spitzenklasse. Das X300 Pro ist frisch am Markt und fällt sofort auf: Es kombiniert einen neuen Sony-Hauptsensor mit einem 200-MP-Telemodul, das gemeinsam mit Samsung entwickelt wurde; Enthusiasten können sogar einen markeneigenen Telekonverter erwerben. Die Balance überzeugt: Porträts tragen eine weiche, Zeiss-ähnliche Signatur, und der Zoom bleibt auf Distanz detailreich. Die Gegenleistung: ein einfacheres Ultraweitwinkel als bei Ultra-Konkurrenten, und die globale Verfügbarkeit braucht Zeit. Wer Porträts liebt, dürfte sich hier schnell zu Hause fühlen.
Vorteile: ausdrucksstarke Porträts, starkes Tele, stimmiges Gesamtbild wie aus einem System.
Nachteile: für die Klasse durchschnittliches Ultraweitwinkel; zum Start nur eingeschränkt verfügbar.
Früher gestartet als die übrigen hier, wirkt das Find X8 Pro dennoch aktuell. Sorgsam abgestimmte Stabilisierung, reife Farbwiedergabe und ein fähiges Video-Fundament machen es zu einer angenehmen Alltagskamera. Sein Farbprofil wirkt natürlicher als bei vielen chinesischen Flaggschiffen, Porträts kommen ordentlich ohne übertriebene Verschönerung. Tests und Reviews zeigen, dass es mit Flaggschiffen von Google und Samsung mithalten kann und dabei einen freundlichere Preisgestaltung bietet. Die Schattenseite: Der Zoom bricht keine Rekorde, und ein einzelner Show-Trick – etwa ein überdimensionierter Tele-Sensor – fehlt. Hier geht es um Feinschliff statt Effektfeuerwerk, was im täglichen Gebrauch häufig die bessere Wahl ist.
Vorteile: konsistente Farben, verlässliches Video, überzeugende Ergebnisse direkt aus der Kamera.
Nachteile: keine extremen Zoom-Leistungen; weniger spektakuläre Rechen-Tricks.
Wenn Sie ein Alleskönner-Tele mit echter Reichweite wollen, nehmen Sie das Galaxy S25 Ultra: Auf Reisen und Konzerten rettet es oft die Aufnahme. Wenn Video Priorität hat und Sie Stabilität sowie natürliche Hauttöne schätzen, minimiert das iPhone 17 Pro Max den Aufwand und maximiert die Planbarkeit. Wer dramatische Nachtszenen, kräftigen Kontrast und eine markante optische Handschrift liebt, bekommt mit dem Xiaomi 15 Ultra häufig genau den Wow-Effekt, an dem andere scheitern. Porträt-Fans und alle, die einen beinahe systemähnlichen Look aus dem Handy suchen, sollten das vivo X300 Pro ausprobieren. Und wenn es einfach eine sehr gute Kamera ohne Extreme, aber mit solidem Video sein soll, ist das OPPO Find X8 Pro eine runde Wahl.
Bewertungen und Scores sind Wegweiser, kein Urteil. Ein Handy kann am Tag bei 24-mm-Äquivalent herausragend sein und in der Dämmerung bei 3,5× gegen einen Rivalen verlieren – normal, weil Optik und Software für unterschiedliche Aufgaben optimiert werden. Denken Sie zudem an die Verfügbarkeit: Modelle wie das vivo X300 Pro und manche Xiaomi-Varianten starten zuerst in China und kommen später anderswo an. Prüfen Sie stets lokale Versionen und Firmware.
Und vernachlässigen Sie nicht die Grundlagen – saubere Linsen, ein stabiler Griff und Klarheit darüber, was Sie festhalten wollen. 2025 sind diese Geräte so leistungsfähig, dass eher Motiv und Technik limitieren als die Hardware.