Google und Epic schlagen Reformen für Android und den Play Store vor

Danny Weber

11:31 05-11-2025

© RusPhotoBank

Google und Epic Games legen dem Gericht einen Plan vor: mehr Freiheiten für Entwickler, geringere Play-Store-Gebühren (9–20%), alternative Zahlungen und Stores.

Google und Epic Games haben gemeinsam einen Schritt in Richtung Beilegung ihres langjährigen Konflikts gemacht und dem Gericht einen gemeinsamen Vorschlag vorgelegt, der die Funktionsweise von Android und dem Google Play Store neu ordnen soll. Der Vorstoß wirkt wie eine pragmatische Annäherung; mit einer gerichtlichen Zustimmung könnte er das Android-App-Ökosystem in den Vereinigten Staaten spürbar umkrempeln.

Dem Schriftsatz zufolge sollen Entwickler mehr Freiheit erhalten, Apps außerhalb von Google Play zu vertreiben und Zahlungen dort anzunehmen; zugleich bekämen Nutzer mehr Auswahl bei Installation und Bezahlmethoden. Google sagte außerdem zu, seine Servicegebühren zu senken und je nach Transaktionsart bei 9% oder 20% zu deckeln. Für viele dürfte das die Abhängigkeit vom Play Store merklich lockern.

Samir Samat, Präsident des Android-Ökosystems, erklärte, Google und Epic hätten einen Vorschlag eingereicht, der die Handlungsspielräume für Entwickler erweitere, Gebühren senke und den Wettbewerb fördere, ohne die Sicherheit der Nutzer aufs Spiel zu setzen. Er ergänzte, bei Zustimmung des Gerichts würde die Vereinbarung das Verfahren beenden. Eine Anhörung ist für Donnerstag angesetzt.

Epic-Games-Chef Tim Sweeney bewertete Googles Vorstoß als umfassende und faire Lösung, die aus seiner Sicht den ursprünglichen Android-Gedanken einer offenen Plattform wiederherstellt. Er führte aus, die geplanten Änderungen würden die Installation von App-Stores Dritter weltweit vereinfachen, die Gebühren von Google Play reduzieren und alternative In-App-Zahlungssysteme ermöglichen. Zudem stellte er dem eine scharfe Abgrenzung zu Apples Politik gegenüber, die seiner Darstellung nach sämtliche konkurrierenden Stores blockiere.

Sollte das Gericht grünes Licht geben, könnte die Einigung einem der prominentesten Kartellrechtsfälle der Tech-Branche ein Ende bereiten. Epic hatte Google 2020 verklagt, nachdem Fortnite aus dem Play Store entfernt worden war, weil das Spiel ein eigenes Zahlungssystem nutzte, um Googles Provision zu umgehen.