Apples Satellitenstrategie: iPhone und Apple Watch mit 5G NTN und Karten ohne Netz

Apple baut seine Satellitenfunktionen über die Geräte hinweg schrittweise aus und verfolgt einen langfristigen Plan, der sowohl das iPhone als auch die Apple Watch umfasst. Nach Angaben von Mark Gurman hat das Unternehmen den Kurs bereits abgesteckt, doch die Umsetzung hängt maßgeblich von einem deutlichen Ausbau des Globalstar-Satellitennetzes ab.

Eines der ambitioniertesten Vorhaben ist satellitengestützte Kartennavigation. Ziel ist, dass iPhone- und Apple-Watch-Nutzer Apple Karten auch ohne Mobilfunk nutzen können – für Navigation selbst dort, wo Anbieter keine Abdeckung liefern. Ergänzend entwickelt Apple eine API, über die Drittanbieter Satellitenfunktionen eigenständig in ihre Apps integrieren können, ohne auf separate Implementierungen von Apple zu warten. Das wirkt wie die logische nächste Stufe: Wer unterwegs ist, will Orientierung, nicht technische Hürden.

Ein weiteres Ziel: die Notwendigkeit zu streichen, das Telefon physisch zum Himmel auszurichten. Geräte sollen Satelliten automatisch anpeilen – sogar in Innenräumen oder wenn das Smartphone in der Tasche steckt. Gelingt das, fühlt sich die Verbindung aus dem All weniger wie ein Notbehelf an und eher wie ein unauffälliges Sicherheitsnetz, das einfach da ist.

Mit dem iPhone 18 zeichnet sich ein großer Schritt ab: Unterstützung für 5G NTN (Non-Terrestrial Networks). Dieser Ansatz erlaubt es Netzbetreibern, direkt über Satelliten zu funken, erweitert die Reichweite und verkleinert Funklöcher. In der Praxis könnte das die Stabilität der Verbindung erhöhen, Anrufe zuverlässiger machen und die Notfallkommunikation in abgelegenen Regionen oder in Krisen stärken.

Apple prüft zudem, ob sich über den Satellitenlink nicht nur Textnachrichten, sondern auch Fotos übertragen lassen. Die Satellitenfunktionen hielten mit dem iPhone 14 Einzug und wurden seitdem ausgebaut, auch wenn intern nicht alles vollständig im Gleichklang verläuft. Da Satellitenverbindungen traditionell zur Domäne der Netzbetreiber gehören, sorgt Apples Vorstoß in dieses Terrain für Diskussionen im Unternehmen.

Auch wenn Funktionen aus dem All nicht die auffälligsten Updates für ein Massenpublikum sind, haben sie die Richtung der Branche bereits verschoben. Der Dienst hat in kritischen Situationen geholfen und gilt als lebensrettend. Nun geht es darum, die Technik robuster, breiter verfügbar und leichter bedienbar zu machen. Das wäre ein Gewinn für Nutzer und für Apple – und es wirkt wenig wahrscheinlich, dass andere Hersteller diesem Wandel lange fernbleiben.