Gigabyte RTX 5090 AORUS Stealth im Extremtest: Dual‑12V‑2×6, Shunt‑Mod und Wasserkühlung

Die Gigabyte RTX 5090 dient einmal mehr als Spielfeld für extreme Experimente: Ein Enthusiast hat die Karte so umgebaut, dass sie mit zwei 12V‑2×6-Stromsteckern läuft – jenem Standard, der wegen möglicher Überhitzung und schmelzender Buchsen seit Jahren für Diskussionen sorgt. Statt den Fuß vom Gas zu nehmen, wurde bewusst ans Limit gegangen, um herauszufinden, ob das Board noch mehr Leistung liefern kann.

Basis ist eine Gigabyte RTX 5090 AORUS Stealth, deren Design eine alternative Position der Stromanschlüsse erlaubt. Modder Yogimuru nutzte das aus, aktivierte beide Buchsen gleichzeitig und ergänzte einen Shunt-Mod: Die ab Werk verbauten Strommess-Widerstände wurden durch Modelle mit geringerem Widerstand ersetzt. Im BIOS blieb das Power-Limit bei 485 W stehen, doch Messungen zeigten eine tatsächliche Leistungsaufnahme von 808 W.

Weil der Stecker an einer unkonventionellen Stelle landete, passte der Serienkühler nicht mehr. Die Karte wanderte deshalb unter eine maßgeschneiderte Wasserkühlung. Unter Volllast erreichte die GPU rund 67 Grad Celsius – für diesen Aufbau etwas hoch, was an einer nicht perfekten Montage des Wasserblocks lag und das Overclocking ausbremste. Trotzdem kletterte der Takt auf 3,2 GHz, mit Ergebnissen, die für diese Konfiguration nahe an der Spitze liegen.

Wärmebilder zeigten, dass sich beide Anschlüsse gleichmäßig erwärmten – ein Hinweis auf einen gemeinsamen Strompfad mit symmetrischer Lastverteilung. Praktisch gedacht bedeutet das: Im Reparaturfall ließe sich der Stecker an die alternative Position versetzen, das Board ist dafür ausgelegt.

Auch wenn der reale Leistungszuwachs bescheidener ausfiel, als die Wattzahl vermuten lässt, bleibt die Erkenntnis: Die RTX 5090 lässt sich mit zwei 12V‑2×6-Anschlüssen betreiben, und Shunt-Mods können die Leistungsgrenzen auf ein Niveau heben, das zuvor kaum erreichbar schien. Die Kehrseite ist klar: massiver Umbau, individuelle Kühlung – und eine Garantie, die damit Geschichte ist. Eine nüchterne Erinnerung daran, dass rohe Leistung allein nicht automatisch zu proportional mehr Performance führt, aber technische Grenzen eindrucksvoll auslotet.