US‑Jury verurteilt Apple: 634 Mio. US‑$ für Masimo wegen Apple‑Watch‑Patentverletzung

Eine Bundesjury in Kalifornien hat Apple dazu verurteilt, dem Medizintechnikhersteller Masimo wegen Patentverletzung im Zusammenhang mit der Messung des Blutsauerstoffs 634 Millionen US‑Dollar zu zahlen. Der Fall ist Teil eines seit Jahren schwelenden und komplexen Konflikts, der in den USA bereits zeitweise den Verkauf bestimmter Apple‑Watch‑Modelle ausgebremst hat. Das sendet ein deutliches Signal an eine Branche, in der Software‑Details über Marktchancen entscheiden.

Laut Reuters befand die Jury, Apple habe patentierte Lösungen von Masimo in den integrierten Trainings‑ und Herzfrequenzfunktionen der Apple Watch verwendet. Apple hält dem entgegen, das umstrittene Patent sei 2022 abgelaufen und beschreibe ältere Patientenüberwachungstechnik, die vor Jahrzehnten entwickelt worden sei. Das Unternehmen plant, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.

Masimo wirft Apple seit Jahren vor, Pulsoxymetrie‑Technologien unrechtmäßig zu nutzen – Vorwürfe, die zuvor zu einem vorübergehenden Verkaufsstopp der Apple Watch Series 9 und Ultra 2 in den USA führten. Im August musste Apple den Algorithmus zur Messung des Blutsauerstoffs für die Series 9, Series 10 und Ultra 2 anpassen, um diese Beschränkungen zu umgehen. Der US‑Zoll billigte die überarbeitete Funktion, doch Masimo klagte auch gegen diese Entscheidung mit der Begründung, die Behörde habe ihre Befugnisse überschritten, indem sie Verkäufe ohne Zustimmung des Rechteinhabers zuließ.

Der Rechtsstreit bleibt damit in Bewegung. Das Urteil aus Kalifornien dürfte erst den Auftakt zu einer neuen Phase im Konflikt zwischen Apple und Masimo markieren – eine Phase, die den Smartwatch‑Markt bereits spürbar umformt und nach allen Anzeichen noch lange nicht vorbei ist.