Nokias Plan für KI‑fähige Netze: Umbau, 6G und Wachstum

Nokia hat eine neue Strategie vorgestellt, die das Unternehmen an die Spitze des kommenden KI‑Superzyklus führen soll – einer Phase, in der die Nachfrage nach für künstliche Intelligenz ausgelegten Netzen stark anzieht. Auf dem Capital Markets Day 2025 skizzierte der Konzern eine weitreichende Neuaufstellung, neue Finanzziele und ein überarbeitetes Führungsmodell. Die Stoßrichtung ist klar: Netze, die für KI gerüstet sind, sollen zum Wachstumsmotor werden und Nokias Position auf dem Weltmarkt festigen.

Das Unternehmen verschlankt seine Struktur auf zwei Kerneinheiten: Network Infrastructure und Mobile Infrastructure. Die Umstellung greift zum 1. Januar 2026. Bis 2028 peilt Nokia einen vergleichbaren operativen Gewinn von 2,7 bis 3,2 Milliarden Euro an – nach derzeit 2 Milliarden Euro.

CEO Justin Hotard erklärte, Nokia verlagere den Fokus vom Verbinden von Menschen hin zum Verbinden von Intelligenz. Nach seiner Darstellung bilden die Netze des Konzerns – von optischen und Festnetzlösungen über Mobilfunktechnologien bis hin zu künftigem 6G – eine zentrale technologische Basis für KI. Unterm Strich positioniert sich Nokia damit als Rückgrat des KI‑Zeitalters.

Network Infrastructure, geleitet von David Heard, soll der wichtigste Wachstumstreiber werden. In der Einheit bündelt Nokia optische, IP‑ und Festnetze und zielt auf die rasant steigende Nachfrage von Rechenzentren und Telekommunikationsanbietern. Zwischen 2025 und 2028 erwartet das Unternehmen hier ein Umsatzplus von 6 bis 8 Prozent pro Jahr; die kombinierten Segmente Optik und IP sollen um 10 bis 12 Prozent wachsen.

Mobile Infrastructure vereint künftig den Netzkern, die Funkzugangsnetze sowie den Standardisierungsbereich und konzentriert sich auf den Aufbau nativer Mobilfunknetze und die Weiterentwicklung von 6G. Diese Sparte führt Hotard übergangsweise selbst. Bis 2028 soll die Marge der Einheit 48 bis 50 Prozent erreichen.

Bereiche außerhalb des strategischen Kerns werden in einer separaten Kategorie namens Portfolio Businesses gebündelt; über ihren weiteren Kurs soll 2026 entschieden werden. Im Kern setzt die Strategie darauf, wohin die Netzwerknachfrage steuert: auf das schnelle Tempo technologischer Wechsel, die wachsende Rolle von KI und die Anforderungen der digitalen Infrastruktur von morgen.