Samsung bringt seinen Browser auf Windows-PCs: Sync und Galaxy-AI

Samsung bringt seinen hauseigenen Browser Samsung Internet offiziell auf den PC und erweitert ihn damit über Galaxy-Smartphones hinaus auf Windows-Desktops. Es ist der erste vollwertige Auftritt auf größeren Bildschirmen, obwohl die mobile App seit mehr als 13 Jahren existiert. Nach Jahren der Zurückhaltung bei einer Desktop-Version vollzieht das Unternehmen nun einen klaren Kurswechsel – und das wirkt wie ein logischer Schritt.

Der Browser steht in einer Beta für Nutzerinnen und Nutzer in den USA und Südkorea bereit. Er läuft unter Windows 10 (ab Version 1809) und Windows 11 und unterstützt ARM-basierte Geräte. Samsung betont, dass die App nicht auf Galaxy-Book-Laptops beschränkt ist – der Browser steht allen Windows-Anwendern offen.

Zwar dominiert Chrome unter Windows und Safari auf macOS, doch Samsungs Ziel ist weniger, Google zu verdrängen, als das eigene Ökosystem enger zu knüpfen – und Galaxy-Besitzenden etwas Ähnliches zu bieten wie das Zusammenspiel von iPhone und Mac. Der große Anreiz ist die tiefe Synchronisierung: Verlauf, Lesezeichen und gespeicherte Passwörter lassen sich mühelos zwischen Smartphone und PC mitnehmen – in einer Bequemlichkeit, die Apple-Nutzerinnen und -Nutzer über Safari und Handoff kennen. Diese Art von Kontinuität stärkt erfahrungsgemäß die Bindung an das Galaxy-Universum, unabhängig davon, welcher Windows-Rechner auf dem Schreibtisch steht.

Auch die Desktop-Version greift auf Galaxy-AI-Werkzeuge zurück. Eine integrierte Browsing-Assist-Funktion kann Seiten übersetzen und prägnante Zusammenfassungen erstellen – das macht die Webarbeit spürbar leichter. Zudem überträgt Samsung sein Datenschutz-Konzept vom Mobilgerät auf den PC: Der Browser ergänzt einen intelligenten Tracking-Schutz und ein Privacy-Dashboard, das anzeigt, welche Bedrohungen abgewehrt wurden.

Am Ende geht es bei Samsung Internet auf dem PC darum, Brücken zwischen Windows, Android und Galaxy-Hardware zu schlagen. Während Apple auf einen geschlossenen Garten setzt, versucht Samsung, unterschiedliche Plattformen zu verweben. Sollte der Browser eine nennenswerte Nutzerschaft gewinnen, könnte das Türen für neue Möglichkeiten öffnen – von lukrativen Suchpartnerschaften bis hin zu Anbindungen an KI-Dienste, insbesondere solche, die an hochwertigen Nutzerdaten interessiert sind.