Lithium-Gigant in der McDermitt-Caldera: bis zu 40 Mio. Tonnen für die Batterieindustrie der USA

Im Krater eines uralten Supervulkans an der Grenze zwischen Nevada und Oregon haben Forschende eines der größten bislang verzeichneten Lithiumvorkommen identifiziert – mit einem geschätzten Wert von 1,5 Billionen US‑Dollar. In der McDermitt‑Caldera könnten zwischen 20 und 40 Millionen Tonnen lithiumhaltigen Tons lagern; das würde die globale Batteriebranche über Jahrzehnte tragen.

Die Untersuchung, angeführt vom Geologen Thomas R. Benson für die Lithium Americas Corporation, verfolgt den Ursprung der Lagerstätte bis zu einem gewaltigen Ausbruch vor rund 16 Millionen Jahren. Nachdem die Magmakammer kollabiert war, bildete sich eine weitläufige Caldera, die sich nach und nach mit Wasser füllte. Mit der Zeit setzten sich vulkanische Asche und Sedimente ab, später transportierten hydrothermale Wässer Mineralien nach oben und reicherteten die Tonschichten mit Lithium an.

Praktisch bedeutet das: Im Gebiet Thacker Pass liegen mächtige Sequenzen lithiumreicher Gesteine bis zu 30 Meter tief, flach genug für einen Tagebau. Diese Nähe zur Oberfläche verbessert die Wirtschaftlichkeit der Erschließung deutlich.

Für die USA hat das strategisches Gewicht. Zwar wurde dort bereits Lithium gefördert, doch Silver Peak – in Betrieb seit den 1960er‑Jahren – war lange die Hauptquelle. Neuere Schätzungen für Süd‑Arkansas (5,1 bis 19 Millionen Tonnen) deuteten auf größeres Potenzial hin, doch der Fund in McDermitt scheint diese Größenordnung zu übertreffen.

Da die weltweite Nachfrage nach Lithium bis 2040 im Vergleich zu 2022 etwa auf das Achtfache steigen dürfte, könnte die Erschließung großer Lager wie McDermitt entscheidend werden – für die Rohstoffsicherheit der USA und stabilere Batterielieferketten weltweit. Sollten sich die Schätzungen bestätigen, verschiebt dieser Fund die Kalkulation bei kritischen Mineralien.

Die Forschenden betonen zugleich, dass sich die Technologie weiterentwickelt. Alternativen zu Lithium‑Ionen, etwa Natrium‑Ionen‑Systeme, sind in Arbeit, liegen bei Energiedichte und Lebensdauer derzeit jedoch zurück. Auf absehbare Zeit bleibt Lithium das Rückgrat der Batterieindustrie – und dieses Vorkommen dürfte diesen Kurs zusätzlich stützen.