Micron stellt Consumer-Marke Crucial ein und richtet Speicherproduktion auf KI aus
Micron beendet die Consumer-Marke Crucial bis Februar 2026: Fokus auf KI-DRAM und SSDs. Folgen für Preise, Verfügbarkeit und PC-Nutzer im Überblick kompakt.
Micron beendet die Consumer-Marke Crucial bis Februar 2026: Fokus auf KI-DRAM und SSDs. Folgen für Preise, Verfügbarkeit und PC-Nutzer im Überblick kompakt.
© RusPhotoBank
Micron hat überraschend bekannt gegeben, seine traditionsreiche Consumer-Marke Crucial nach fast drei Jahrzehnten einzustellen. Das Unternehmen fährt die Endkundenlinien für Speichermodule und SSDs herunter, um die Fertigung vollständig auf Kunden im Bereich Künstliche Intelligenz auszurichten. Für Gamer, PC-Bauer und alle, die auf verlässlichen, erschwinglichen Speicher gesetzt haben, ist das eine herbe Nachricht. Die Entscheidung mag aus Konzernsicht konsequent sein, für Endkunden jedoch ernüchternd.
Seit 1996 auf dem Markt, trat Crucial lange gegen Schwergewichte wie Samsung, SK Hynix, Corsair und andere an. Doch mit der stark steigenden Nachfrage nach KI-orientiertem Speicher schwenkt Micron auf Unternehmenskunden um, die enorme Mengen an DRAM und Storage benötigen. Der Konzern stellt den Schritt als Möglichkeit dar, seine Position in den profitabelsten Kategorien zu stärken und die Effizienz auf lange Sicht zu erhöhen. Der Zeitpunkt macht deutlich, wie rigoros KI derzeit die Prioritäten entlang der Lieferkette neu ordnet.
Microns Executive Vice President Sumit Sadana erklärte, die durch KI befeuerte Expansion von Rechenzentren habe die Nachfrage nach Speicher und Storage deutlich angetrieben. Man habe, so seine Begründung, die schwierige Entscheidung getroffen, das Consumer-Geschäft von Crucial aufzugeben, um Auslieferungen und Support für große strategische Kunden in schnell wachsenden Segmenten zu verbessern.
Verbraucher können Crucial-Produkte nur noch bis zum Ende des zweiten Fiskalquartals von Micron – also bis Februar 2026 – kaufen. Ab März verschwindet die Marke faktisch aus dem Handel. Das Unternehmen sichert zu, alle Garantien einzuhalten und den Support aufrechtzuerhalten, und plant, Crucial-Beschäftigte in andere Bereiche zu versetzen.
Für den PC-Markt wiegt der Verlust schwer: Das Verschwinden eines großen Labels verringert die Auswahl und dürfte die Preise tendenziell nach oben treiben. DRAM verteuert sich bereits, weil KI-Unternehmen in großen Stückzahlen einkaufen. Unter diesem Druck schrumpft die Verfügbarkeit von RAM und SSDs für Alltagsnutzer weiter – und da Crucial aussteigt, ist Entlastung vorerst kaum zu erwarten.