Xbox FSE auf Windows 11-PCs: weniger Ballast, schneller ins Spiel

Microsoft verwebt weiterhin Konsolen-Funktionen mit dem Windows-Ökosystem, und nun kommt die Xbox Full Screen Experience (FSE) über das Insider-Programm auch auf gewöhnliche Windows 11-PCs und Laptops. Zuvor auf Handhelds wie dem Asus ROG Ally zu sehen, ist der Modus jetzt endlich auch für klassische Systeme in Reichweite. Ein Schritt, der sich konsequent anfühlt.

Tests des bekannten Creators ETA Prime deuten darauf hin, dass dafür kein großer Aufwand nötig ist: Xbox Insider Hub installieren, in den Beta- oder Dev-Kanal wechseln und aktualisieren. Danach kann Windows 11 direkt in ein Xbox-Dashboard im Vollbild starten und den klassischen Desktop komplett überspringen. Derzeit dient die Xbox-App als Startbildschirm, Microsoft ließ jedoch durchblicken, dass Unterstützung für weitere Launcher auf der Roadmap steht. Das wirkt angenehm unkompliziert.

Die Oberfläche ist auf Steuerung per Gamepad ausgelegt. Durch Menüs navigiert man zügig, per langem Druck auf die Xbox-Taste erscheint ein System-Umschalter, und laufende Apps lassen sich schnell wieder aufrufen – ein Ablauf, der Besitzerinnen und Besitzern einer Series X/S vertraut vorkommen dürfte. Das nimmt Reibung aus der Bedienung.

Ein deutliches Plus ist die geringere Hintergrundaktivität. In Tests belegte ein Gaming-Laptop mit einer RTX 5050 rund 5,7 GB RAM im FSE, gegenüber 7,7 GB beim regulären Windows-Start. Das deckt sich mit Microsofts Angabe eines Einsparpotenzials von etwa 2 GB – spürbar für Geräte mit wenig Speicher oder Laptops mit integrierter Grafik. Ein praktischer Effekt, gerade wenn jedes Gigabyte zählt.

Auch das Multitasking hat sich verändert. FSE ist kein exakter Zwilling von Xbox’ Quick Resume, kommt dem aber nahe. ETA Prime konnte zwischen einem kleinen Indie-Titel und dem anspruchsvollen Cyberpunk 2077 wechseln; beide blieben im Speicher, auch wenn die Rückkehrmechanik nicht der eines echten Konsolen-Workflows entspricht. Unterm Strich ersetzt FSE den Desktop durch eine spieleoptimierte Hülle, reduziert Ballast und verkürzt den Weg ins Spiel. Das wirkt wie eine sinnvolle Abkürzung.

Bei den Bildraten tat sich wenig. In Cyberpunk 2077 mit Ultra-Einstellungen und 1080p lag die Differenz bei etwa 1–2 FPS in die eine oder andere Richtung – genau das, was man von einer Shell-Änderung statt einer tiefgreifenden OS-Überarbeitung erwartet. Keine Überraschung.