Jolla Phone: SailfishOS ohne Google, Android-Apps, microSD und Wechselakku
Das Jolla Phone mit SailfishOS ohne Google-Dienste unterstützt Android-Apps, bietet microSD, 5G und einen austauschbaren 5.500-mAh-Akku sowie 6,36-Zoll-OLED.
Das Jolla Phone mit SailfishOS ohne Google-Dienste unterstützt Android-Apps, bietet microSD, 5G und einen austauschbaren 5.500-mAh-Akku sowie 6,36-Zoll-OLED.
© Jolla
Das finnische Unternehmen Jolla hat sein neues Jolla Phone offiziell vorgestellt – ein Gerät, das mit Details auffällt, die im Smartphone-Mainstream fast verschwunden sind: ein microSD-Slot, eine Benachrichtigungs-LED, ein Hardware-Schalter für die Privatsphäre und ein austauschbarer Akku. Der größte Bruch mit dem Gewohnten: Android fehlt. Stattdessen läuft das Telefon mit Jollas eigenem SailfishOS, das auf Linux basiert und als geistiger Nachfolger von Nokias MeeGo gilt.
Auch wenn Jolla Android als primäre Plattform hinter sich lässt, können Android-Apps weiterhin genutzt werden. Das Unternehmen betont, SailfishOS komme ohne Google-Dienste aus, verzichte auf verdeckte Analytik und funktioniere ohne verpflichtendes Nutzerkonto. Ausgeliefert wird das Gerät mit SailfishOS 5, das eine verbesserte Kompatibilität zu Android-Apps (bis Android 13), einen überarbeiteten Browser sowie erweiterte Einstellungs- und Sicherheitsfunktionen bringt.
Bei der Hardware setzt Jolla auf einen nicht näher benannten, 5G-fähigen MediaTek-Chipsatz, ein 6,36-Zoll-OLED-Display mit FHD+, 12 GB RAM, 256 GB Speicher und einen 5.500-mAh-Akku, den Nutzer selbst tauschen können. Die Kameraausstattung umfasst ein 50-MP-Hauptmodul und eine 13-MP-Ultraweitwinkellinse.
Eine solche Kombination ist heute eine Rarität – insbesondere austauschbarer Akku, microSD-Steckplatz und Benachrichtigungs-LED, die viele Hersteller leise gestrichen haben. Das Interesse bestätigt den Ansatz: Jolla meldet, dass das Mindestziel von 2.000 Vorbestellungen noch vor Verkaufsstart übertroffen wurde; insgesamt gingen 2.500 Reservierungen ein. Eine zweite Vorbestellrunde ist bereits geöffnet. Für eine Bestellung ist eine Anzahlung von 99 Euro fällig, die auf den Endpreis von 549 Euro (etwa 639 US-Dollar) angerechnet wird. In einem Markt, der oft auf Einheitlichkeit setzt, lässt die Resonanz klar erkennen, wie gefragt Geräte sind, die ihren Besitzern wieder mehr Kontrolle überlassen.
Wer SailfishOS erst ausprobieren möchte, ohne sofort neue Hardware zu kaufen, kann laut Jolla das System auch auf ausgewählten Sony-Xperia-Modellen installieren.