Samsungs Global‑Shutter für Smartphone‑Kameras: Apple prüft die Hybrid‑Sensor‑Architektur

In der mobilen Fotografie bahnt sich eine Zäsur an: Samsung treibt eine neue Global‑Shutter‑Technologie voran, und laut Branchenquellen schaut Apple besonders genau hin. Da klassische Smartphone‑Formfaktoren nur noch gemächlich weiterentwickelt werden, rücken Bildqualität und Kameratechnik stärker in den Fokus – und Samsungs Ansatz könnte den nächsten großen Schritt markieren.

Bislang arbeiten Smartphones mit Rolling‑Shutter‑Sensoren, die bei schnellen Bewegungen bekannte Verzerrungen erzeugen. Samsung entwickelt hingegen einen Global‑Shutter‑Bildsensor, der das gesamte Bildfeld gleichzeitig erfasst – Bewegungsunschärfen und geometrische Artefakte werden damit ausgeräumt. Das Versprechen ist klar: sauberere Bewegung und stimmigere Proportionen, also genau die Art von Verbesserung, die im Alltag auffällt.

Südkoreanische Medien berichten, dass Samsung ein neues Pixelmodul umgesetzt hat: 1,5‑Mikrometer‑Pixel werden in 2×2‑Blöcken gebündelt, sodass sich der ADC (Analog‑Digital‑Wandler) direkt auf Pixelebene integrieren lässt – ähnlich wie bei großen Profisensoren. Unterm Strich entsteht eine hybride Architektur, die Vorzüge von Rolling und Global Shutter verbindet – ein pragmatischer Brückenschlag zwischen etabliert und neu.

Ein Samsung‑Vertreter erklärte, dass sich vier Pixel einen ADC teilen; in dieser Anordnung arbeitet nur der 2×2‑Block nacheinander wie ein Rolling Shutter, während der übrige Teil als Global Shutter funktionieren kann. Das klingt nach einem eleganten Kompromiss, der die Umstellung technisch abfedert.

Das Unternehmen will die Technologie auf der ISSCC 2026 vorstellen, einer führenden internationalen Konferenz für Halbleiterschaltungen.

Quellen zufolge untersucht auch Apple die Technik und hält Patente, die den Einsatz eines Global Shutter im iPhone betreffen. Vor dem Hintergrund der Rivalität mit Samsung tauschen beide Unternehmen zunehmend Technologien aus und entwickeln gemeinsame Lösungen für CMOS‑Sensoren der nächsten Generation.

Parallel verfolgt Apple weitere Neuerungen: eine 24‑MP‑Unter‑Display‑Kamera für das iPhone Fold; den Einsatz von Color Filter on Encapsulation für hellere, dünnere Displays; die Verlagerung von TrueDepth unter das Display in der iPhone‑18‑Reihe; sowie einen 100‑Megapixel‑LOFIC‑Sensor im iPhone 20. Analysten gehen davon aus, dass LOFIC den Dynamikumfang und die Bildqualität in schwierigen Szenen deutlich verbessern könnte.

In der Summe deutet vieles darauf hin, dass Smartphone‑Kameras in den kommenden Jahren zum wichtigsten Schauplatz im Flaggschiff‑Wettbewerb werden – und Samsungs neuer Ansatz eine zentrale Rolle dabei spielen dürfte.