Vorsicht Retourenbetrug: DDR5-RAM als DDR2 getarnt

Im Netz macht eine neue Betrugsmasche rund um DDR5-Arbeitsspeicher die Runde – und sie kann selbst gewissenhafte Käufer täuschen. Ein Leser eines Fachportals berichtet, dass ihm alte DDR2-Riegel als neue DDR5-Module verkauft wurden, optisch aufgerüstet mit Aufklebern und zusätzlichem Metallgewicht, um markentypische Heatspreader vorzutäuschen.

Der Vorfall begann mit dem Kauf eines 32GB XPG Caster DDR5-6000 Kits bei Amazon in Spanien. Insgesamt bestellte er vier Kits: Drei trafen sofort ein, das vierte einige Tage später. Laut Sendungsnummern kamen alle Pakete aus Irland. Ein Kit wurde weiterverkauft, ein weiteres verbaut und lief ohne Auffälligkeiten; den Austausch bemerkte er erst, als er beim PC-Zusammenbau die dritte Schachtel öffnete.

Von außen wirkte die Verpackung authentisch und war eingeschweißt. Im Inneren lagen jedoch schlichte DDR- oder sogar DDR2-Module mit Aufklebern im DDR5-Look sowie einer Metallplatte, die das übliche Gewicht von Modulen mit Heatspreadern imitieren sollte. Durch das Sichtfenster der Box hätte der Nachbau leicht als Original durchgehen können; erst die mäßige Druckqualität ließ Zweifel aufkommen.

Der Käufer geht davon aus, dass es sich um Retourenbetrug handelt: Jemand habe den Inhalt ausgetauscht, die Ware sorgfältig neu verpackt und zurückgeschickt, woraufhin das Kit abermals als neu verkauft wurde. Zum Vergleich legte er ein ungeöffnetes Kit daneben, um die Unterschiede zwischen Original und Fälschung herauszuarbeiten.

Ein Erstattungsantrag wurde bereits gestellt, ob Amazon ihn genehmigt, ist derzeit offen. Der Bericht hält fest: Wer teure Komponenten kauft, sollte das Auspacken und die Seriennummern dokumentieren – auch wenn selbst das eine problemlose Rückgabe nicht zwingend sicherstellt.

Am Ende bleibt ein ernüchternder Befund: Glänzende Kartons und Fabriksiegel beweisen keine Echtheit, und über Retourenschleifen kann ein überzeugend getarnter Austausch wieder in den regulären Verkauf gelangen. Gerade deshalb lohnt ein zweiter Blick, bevor Hardware verbaut oder weiterverkauft wird.