MSCA in Japan: iOS 26.2 bringt mehr Wahlfreiheit, alternative App-Stores und neue Gebühren

Apple hat in Japan mit weitreichenden Änderungen für den App Store und iOS begonnen, um dem neuen Mobile Software Competition Act (MSCA) zu entsprechen, der am 18. Dezember in Kraft tritt. Die Updates sind bereits in iOS 26.2 verfügbar und gelten ausschließlich für Apps, die in Japan vertrieben werden.

Eine der sichtbarsten Neuerungen ist mehr Wahlfreiheit für Nutzerinnen und Nutzer. Beim ersten Einrichten eines iPhone in Japan werden sie nun aufgefordert, ihren Standardbrowser und ihre bevorzugte Suchmaschine auszuwählen; Safari und Google Search sind nicht mehr automatisch gesetzt. Zudem lässt sich eine Drittanbieter-Navi-App als Standard festlegen, und die Seitentaste kann so belegt werden, dass auch Sprachassistenten anderer Anbieter starten. Das verändert die Auspack-Erfahrung spürbar und verleiht Voreinstellungen echtes Gewicht.

Für Entwicklerinnen und Entwickler öffnet der MSCA neue Wege für Vertrieb und Monetarisierung. Japan erlaubt alternative App-Stores, Payment-Dienste von Drittanbietern sowie Weblinks für Käufe, während Apple mit einer obligatorischen Prüfung von Marktplätzen ein Sicherheitsnetz einzieht. Direkte Installationen von Websites – wie in der EU zu sehen – bleiben tabu und signalisieren damit eine kontrollierte Öffnung statt eines Freifahrtscheins.

Außerdem führt Apple eine neue Gebührenstruktur ein, die je nach Vertriebsweg und Zahlungsabwicklung variiert. Der Rahmen liegt zwischen 5 und 26 Prozent, und das Unternehmen sagt, die meisten Entwickler würden gleich viel oder weniger als zuvor zahlen. Reduzierte Sätze gelten für Teilnehmende am Small Business Program und für Abonnements, die älter als ein Jahr sind. Die Spannbreite macht deutlich, wie stark die Konditionen vom gewählten Marktzugang abhängen können.

Besonderes Augenmerk gilt dem Schutz Minderjähriger. Alle Apps müssen Altersfreigaben anzeigen, und Käufe über alternative Bezahlmethoden durch unter 18-Jährige erfordern die Zustimmung der Eltern. Apple hebt hervor, dass Japans Ansatz milder ausfällt als in Europa und es erlaube, Datenschutz und Sicherheit ohne größere Verzögerungen bei neuen Funktionen zu berücksichtigen – die Änderungen werden als Balanceakt präsentiert, der Vertrauen erhalten und zugleich die Auswahl verbreitern soll.