Wie Android-Smartphones Millionen vor Erdbeben warnen können

Eine aktuelle Untersuchung hat verdeutlicht, dass das Android-Netzwerk ein entscheidendes Werkzeug zur Frühwarnung bei Erdbeben werden kann. Im Mittelpunkt steht das System Android Earthquake Alerts (AEA), das die in Smartphones verbauten Beschleunigungssensoren nutzt, um Erschütterungen zu registrieren und Warnmeldungen an Nutzer weiterzugeben. Da rund 70 Prozent aller Smartphones weltweit mit Android betrieben werden, reicht die Abdeckung der Plattform deutlich weiter als die klassischer seismischer Messstationen — insbesondere in abgelegenen Regionen.

Nach Angaben von Alphabet hat AEA bereits mehrfach Warnungen ausgegeben, die als «lebenswichtig» eingestuft wurden. Zwischen 2021 und 2024 verzeichnete das System im Durchschnitt 312 Erdbeben pro Monat, mit Magnituden von 1,9 bis 7,8. Eine groß angelegte Umfrage unter mehr als 1,5 Millionen Nutzern bestätigte den Nutzen: 36 Prozent erhielten die Benachrichtigung noch vor den ersten Erschütterungen, 28 Prozent während des Bebens und 23 Prozent wenige Sekunden nach Beginn.

Trotz dieser Erfolge bleibt die traditionelle Infrastruktur aus seismischen Sensoren die präzisere und schnellere Methode. Doch gerade in schwer zugänglichen oder strukturschwachen Regionen ist ihr Einsatz schwierig. Hier können Smartphones eine entscheidende Lücke schließen und Millionen Menschen ermöglichen, sich rechtzeitig auf drohende Erdstöße vorzubereiten. Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie alltägliche Technologien zu lebensrettenden Werkzeugen werden können.