Samsung vor historischem Sieg: ITC plant langjähriges BOE-Importverbot in den USA

Samsung scheint in einem Rechtsstreit mit dem chinesischen Displayhersteller BOE einen entscheidenden Erfolg erzielt zu haben. Nach Informationen der südkoreanischen Zeitung Chosun plant die US-amerikanische Handelskommission (ITC), im November ein Import- und Verkaufsverbot für BOE-Displays in den Vereinigten Staaten zu bestätigen — mit einer Dauer von 14 Jahren und 8 Monaten. Beobachter sprechen von einem beispiellosen Schritt, der den Zugang von BOE zum US-Markt vollständig blockieren und auch die Tochtergesellschaften des Unternehmens in den USA treffen würde.

Der Rechtsstreit begann im Oktober 2023, als Samsung BOE des Diebstahls und der unrechtmäßigen Nutzung zentraler OLED-Technologien beschuldigte. Bereits im Juli dieses Jahres fällte die ITC eine vorläufige Entscheidung, das endgültige Urteil wird bis Ende November 2025 erwartet. Die Länge der Sperre orientiert sich an der Zeit, die Samsung Display zur Entwicklung seiner «wesentlichen OLED-Technologien» benötigte. Zusätzlich müssten Unternehmen, die während einer möglichen Überprüfung weiterhin BOE-Panels importieren wollen, eine Sicherheitsleistung in Höhe von 100 Prozent hinterlegen — eine Maßnahme, die den Geschäftsbetrieb von BOE in den USA erheblich erschweren dürfte.

Von den möglichen Folgen könnte auch Apple betroffen sein. Nach Angaben von Meritz Securities beliefert BOE derzeit die Modelle iPhone 17 und iPhone 17 Air mit OLED-Displays. Sollte das Verbot in Kraft treten, könnten diese Geräte mit BOE-Panels nur außerhalb der USA, etwa in China, verkauft werden. Ähnliche Schwierigkeiten könnten auf Google zukommen, dessen Pixel 8, 8 Pro, 9 und 9 Pro ebenfalls Displays von BOE — neben denen von Samsung — nutzen. Auch die Versorgung des künftigen Pixel 10 könnte beeinträchtigt werden, falls BOE zu den Hauptlieferanten gehört.

Sollte die Sperre umgesetzt werden, würden vor allem Samsung und LG ihre Marktstellung in den USA ausbauen können. Für Marken wie vivo, OPPO oder Huawei, die in den Vereinigten Staaten ohnehin kaum vertreten sind, dürfte sich dagegen wenig ändern: Für sie bleibt BOE weiterhin ein zentraler Partner bei OLED-Panels.